Was für’s Herz… oder warum ich Bücher liebe.

Um es vorweg zu nehmen, ich schreibe hier über meine Lesegewohnheiten mit Büchern. damit meine ich echte Bücher. Nicht die digitale Kopie in Form eines eBooks. Klar kann man eBooks lesen, und für den ein oder anderen sind sie besser, aber…

Für mich besteht ein Buch aus mehr als nur Buchstaben. Da gehört Papier dazu, Druckfarbe, die manchmal gut riecht und manchmal nicht. Ein Einband, welcher zum Inhalt passt gehört ebenfalls dazu und manchmal eine besonders gelungene Veredelung. Ein Buch eben. Ein eBook ist in gewisser Weise eine Mogelpackung, denn es ist kein Buch. Es ist nur Inhalt, dargestellt auf einem elektronischen Medium. All die anderen, zuvor genannten Attribute, fehlen ihm. Wenn gleich auch dem Minimalismus – dem Text als solchen – etwas positives anhängt. eStory oder eContent wäre eigentlich der passendere Begriff.

„Ja aber…“ Keine Sorge, ich kenne die JA ABERS.
„Ja aber… mit einem eBook kann ich hunderte Bücher gleichzeitig mit mir herumtragen und in den Urlaub mitnehmen“. Klar kann man das. Nur lese ich keine hunderte Bücher gleichzeitig.

„Ja aber… Bücher sind so dick und schwer, die nehmen Platz weg“. Klar tun sie das. Sollen sie auch. Habe ja auch dafür bezahlt, etwas in der Hand zu halten. Und es fühlt sich gut an, wenn ein Buch vom Papier, der Grammatur und der Größe her ideal aufeinander abgestimmt ist. Es liest sich dann nochmals besser.

Ja aber… Nix ja aber. Ich lese richtige Bücher, während andere elektronischen Texte lesen dürfen. Ich mag nicht noch ein Ladekabel suchen müssen, ich mag nicht noch ein Gerät von einer Reklamation in die nächste schleppen müssen, ich mag nicht noch mehr Elektronikmüll.

Und komm mir nicht mit altmodisch… Mein erstes iPad ist noch nicht alt, aber schon nicht mehr upgradefähig und schon Elektronikschrott.
Ich lese sehr viel digital – eben am meisten Blogs. Aber Bücher lese ich als Buch. Sie liegen oft neben meinem Bett oder stehen im Regal, sie waren zum Teil schon in der Karibik mit mir oder in Amerika. Ich kaufe meine Bücher beim kleinen Buchhändler um die Ecke, der mir so manches Buch empfiehlt und mit dem ich dann oft darüber diskutiere. Ab und zu verleihe ich sie an Freunde oder verschenke gar eines. Meine Bücher werden mit mir zusammen alt. Vielleicht überleben sie mich… und vielleicht liesst sie dann ein anderer so wie ich manche Bücher meiner Großeltern noch lese.
Nochmal… eBooks haben für viele Leser ihre Vorteile. Ich aber liebe meine richtigen Bücher… denn ich weiß wieviel Arbeit dahinter steckt.
Wie auch immer… ein gutes Buch ist gut für’s Herz! Ob gedruckt oder digital.
Wie ist das bei Euch? Buch, digital oder beides?

In diesem Sinne,
Einen schönen Lesesonntag,

Euer Bücherwurm Oliver 2.0

7 Kommentare zu „Was für’s Herz… oder warum ich Bücher liebe.

  1. Wenn ich zurzeit in der Mittagspause zu meinem bevorzugten Café stapfe, habe ich unter dem Arm „Jerusalem, die Biographie“ eingeklemmt. Die 900 Taschenbuchseiten wären in meinem Trekstor mit hübschem Bucheinband besser untergebracht. Wenn ich den Bleistift vergesse, kann ich nichts unterstreichen. Lesezeichen kann ich immer setzen. Strom vorausgesetzt.
    Alles hat seine Zeit.
    C.H.

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  2. Bei den Büchern geht es mir wie bei der Fotografie – ich bin hin- und hergerissen. Ich besitze unheimlich viele Bücher in gedruckter Form. Zu viele, wenn ich an meinen bevorstehenden Umzug denke. Aber auch auf meinem Kindle befinden sich inzwischen schon rund 800 Titel. Ich mag Haptik und Optik von richtigen, gebundenen Büchern auch lieber, als die elektronische Form. Nur bevorzuge ich – gerade für den Urlaub – meinen eReader. Der Grund ist, dass ich sehr schnell lese. Und deshalb immer sehr viel Bücher mitschleppen musste. Mit dem eReader ist das praktisch. Und wenn ich alles ausgelesen habe, lade ich mir einfach ein neues Buch runter. Das schätze ich enorm. Wenn mir ein Buch jedoch dann sehr gut gefällt, dann kaufe ich es in einem Buchladen nach.
    Was ich mir trotz allem technischen Fortschritt auch nicht nehmen lasse ist, dass ich immer mal wieder ein paar Stunden in einem Bücherladen (sei es der, um die Ecke oder einer der richtig grossen) verbringen und mich durch die Bücher stöbere, um auf neue Autoren und Autorinnen zu stossen, die ich mag. Und noch nie ist es vorgekommen, dass ich dann ohne Buch den Laden wieder verlassen habe. 🙂

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  3. Genau. Alles hat seine Zeit.

    Ich finde auch, ein Buch „lebt“, und wenn mich das Gelesene sozusagen fesselt, braucht es keine Lesezeichen oder Vermerke. 🙂
    Wie wirkt denn eine tragische Lebensgeschichte oder leidenschaftliche Liebe auf einem kühlen Display? brrrrrr…
    Nachschlagewerke oder Sachbücher hingegen sind digital sicher besser handzuhaben.

    Ich konnte noch nie leiden, wenn in Büchern Zeichen oder Vermerke gesetzt werden, außer es dient zu reinen Arbeits- oder Lernzwecken… und selbst da, mache ich die Notizen außerhalb.
    Es ist doch schön, wenn Bücher gelesen aussehen, aber trotzdem original bleiben dürfen.

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  4. ich lese auch gern auf richtigem Papier, das finde ich sinnlicher und ausserdem verbringe ich schon zu viel zeit am Computer beim Arbeiten. Ich lese aber sowieso nicht gern digital, irgendwie lese ich Gedrucktes langsamer und mit mehr Muße.
    schöne nachtblaue Grüsse 🙂

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  5. Dem klassischen, schön gemachten Buch gehört schon mein Herz – aber die 1200 Seiten von Mark Twain („Meine geheime Autobiographie“) hätte ich ungern mit mir herumgeschleppt. Da war mein Kobo glo eine echte Hilfe – und das Leseerlebnis trotzdem beeindruckend.

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  6. Ich lese sehr gerne auf meinem Reader. Angeschafft hab ich ihn mir eigentlich, weil nichts mehr in mein Bücherregal passt und ich da mal einen Schlussstrich ziehen musste. Meine Bücherregale stehen im Arbeitszimmer, welches ja hoffentlich irgendwann mal ein Kinderzimmer werden soll. Ich weiß gar nicht wohin mit den ganzen Sachen und Büchern wenn mal eine kleine Prinzessin oder ein kleiner Prinz unterwegs ist. 😉 Das eine oder andere Buch gibt es nicht als Ebook, dann kaufe ich es mir eben noch in Papierformat. Genauso ist es aber auch umgekehrt. Immer mehr Bücher werden nur digitalisiert raus gebracht.

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  7. Spannendes und tolles Feedback… Danke. Ich denke, Blogger sind ja Leute, die gerne schreiben und im Umkehrschluss auch gerne lesen. Viele greifen dabei eben auf beides zurück… Bücher und eBook. Ein großer Teil in Deutschland aber, vielleicht der größte, liest weder noch. Das finde ich persönlich schade, denn wie gesagt: Lesen ist gut für’s Herz und natürlich für’s Hirn.

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