Snow. (2)

R0016955Es ist mitten in der Nacht und mir ist furchtbar kalt. Draußen schneit es seit Tagen. Der Schnee hat meinen Verkehr völlig zum Erliegen gebracht.

Die Kälte hat mich fest im Griff mit ihrer eisernen Hand während ich, zusammengekauert, unter meiner Decke zittere.Ich muss Husten. Wie aufgescheuchte Hühner wirbeln Schneeflocken durch mein Zimmer um sich dann nach einer Weile wieder lautlos auf mir niederzulassen. Über mir, also über meinem Haus, glaube ich, Stimmen zu hören. Werden sie mich jemals finden? Der Schnee hat längst mein Haus eingeschneit. Ich liege unter einer dicken Schneedecke begraben, wo mich keiner findet. LKWs, welche über mich hinweg donnern, pressen den Schnee immer mehr zusammen und nehmen mir den Sauerstoff. Nur durch ein kleines Loch, welches ich mit einem Besenstil nach oben stocherte, bekomme ich Luft. Vielleicht dringt auch ein wenig Licht von mir nach oben in die Welt. Und vielleicht findet mich dann irgendwann einer und gräbt mich aus.

Ich weiß nicht genau, welches Datum wir heute haben, aber es dürfte um Neujahr rum sein. Vielleicht ist es schon eingeläutet…das neue Jahr. Ein Jahr welches Hoffnung bringen soll. Hoffnung auf den Frühling, Hoffnung auf das Ende des Schnees.

Ich liege da und träume. Schneeflocken lösen sich von der Zimmerdecke und rieseln lautlos auf mich nieder. Still und starr ruht mein Herz. Voller Sehnsucht blicke ich zu dem Loch in den Schneemassen vor meinem Fenster. Draußen scheint es dunkel zu sein. So wie auch hier drin. Soeben ist meine letzte Weihnachtskerze erloschen. Endlich schlafe ich ein.

 

Oliver 2.0

15 Kommentare zu „Snow. (2)

  1. Das ist aber gruselig, was du da schreibst. Dafür gefällt mir das Foto aber besser. Es sieht irgendwie geheimnisvoll aus, wie eine Zwergenhöhle oder so ähnlich.

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      1. Hier auf der Erde ….. ⭐️⭐️💫der Text war bissel gruselig … einfach so einschlafen und abhauen geht nicht .😉🍸🎶 Scall ⭐️💫

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