Der Franzose und ich. Der Ort in dem wir leben (Teil 2. Der Wertstoffhof).

Der Wertstoffhof, auch Recyclinghof genannt. Solch einen gibt es auch bei uns in Frenchytown. Nirgendwo trifft man mehr Leute und Bekannte als dort an einem Samstagmorgen. Ganze Wagenladungen Wohlstandsmüll werden dorthin gekarrt um so ihren wahren Bestimmungen zugeführt zu werden – dem Recyclen (damit neuer Schmarrn entsteht, den keiner benötigt). Zugegeben, ich schummle immer. Neulich habe ich meinen alten Kühlschrank in einem Gelben Sack dorthin geschmuggelt. Fiel keinem auf. Mein altes Fahrrad warf ich in den Glascontainer und ich genoss das knackende Geräusch, als mein alter Schlafzimmerschrank in der Papppresse die Maschine zum Stillstand brachte.

Der Wertstoffhof von Frenchtown ist etwas besonderes, und deshalb muss ich ihn hier in meiner Rubrik „Der Franzose und ich“ erwähnen. Schliesslich will ich Euch ja Frenchytown näher vorstellen, also den Ort in dem wir, der Franzose und ich leben.

Hier, in unserem Wertstoffhof, hat man Angst, dass etwas von dort geklaut wird. Oder wie sonst kann man sich die Sicherheitsvorkehrungen rund um den mehr als mannshohen Zaun erklären? Genau, in Frenchytown wird wahrscheinlich mehr Zeugs vom Wertstoffhof geklaut, als dort abgeladen wird. Nunja, heißt ja schließlich auch WERTstoffhof. Wenn’s nichts wert wäre, hieße das Ganze ja auch eher WERTLOShof.

Beweise? Hier:

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Rechtlicher Hinweis: Dies ist keine Fotomontage, sondern der Beweis, dass die Bürger von Frenchytown Humor haben.

Eine schöne Woche,

Oliver 2.0, 23.02.2015

13 Kommentare zu „Der Franzose und ich. Der Ort in dem wir leben (Teil 2. Der Wertstoffhof).

  1. und kaum an einem anderen Ort gedeiht und wächst das Blockwarttum so sehr, wie auf dem Wertstoffhof… Lieber bestell ich mir nen Container als mich mit den Kleingeistern zu messen… Aber: Klasse Foto – zeugt von Humor und das ist doch schon mal was.

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      1. Na immerhin!
        Und alles studierte Menschen! Mindestens fünf Semester Materialkunde.
        Für mich sieht alles wie Papier aus. Oder wie grüner Punkt. Oder beides.
        Im Endeffekt kümmerts mich überhaupt nicht. Augenwischerei und Machtdemonstration, zu mehr dient das ganze Umweltgedöns nicht.
        Zumindest so lange, wie Flugbenzin steuerlich bevorteilt wird und die Dinger überhaupt noch abheben… Was kümmerts mich, dass mein Wagen Abgasemissionen hat, die sind, gemessen an dem Flug- und Industriedreck vernachlässigenswert… Oh, heilige Grundsatzdiskussion. Ich hör ja schon auf 🙂

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      2. Ja, da könnte man stundenlang diskutieren – da gebe ich Dir recht. Ich habe zum Glück nicht so viel Müll und die Regeln oder Vorgaben auf dem Wertstoffhof wurden inzwischen gelockert. Das, was man vor nem halben Jahr nicht wegwerfen durfte, darf man nun. Da will ich gar nicht weiter nachfragen. Letztendlich kommt es das meiste in den Ofen.

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  2. Tolles Foto! Ich würde ja vermuten, es lebt im Wertstoffhof von Frenchtown ein Sammler, ein moderner Anthropologe, der Elektroschrott aufspießt, wie man das früher mit Insekten machte. Es entsteht so eine kuriose Sammlung als Zeugnis menschlicher Aktivität in Frenchtown. An anderer Stelle stehen so, vermutlich in großen Hallen tausende Stangen mit aufgespießten Exemplaren diverser Artikel aus dem Leben des Homo Sapiens.

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  3. An diesem Bild gefällt mir besonders die dramatische Vignettierung oben, die den Blick des Betrachters direkt zu dem Metallkasten leitet. Eine drohende Warnschrift, die Stange darunter wie ein aufgestelltes Bajonett, dazu Stacheldraht und die schiefe Hütte…wer da wohl lebt und… *schauder*

    Stark!

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