Willkommen an Wort.

„Willkommen an Wort“ – das ist so eine Redewendung, die ich mal immer wieder gerne benutze, wenn ein neues Wort mein Gehirn betritt. Es bahnt sich dann langsam seinen Weg durch die Wortreihe und nimmt dann Platz. Dazu hat es eine Wortkarte, auf welcher die Sitzmummer beschrieben steht. So wartet es in seinem Satz bis die einsilbige Maschine abhebt.Bis es soweit ist, gibt es allerdings noch einige Vorbereitungen. So prüft der Kapitän die verschiedenen Satzstellungen und Verbindungen. Sind alle Punkte abgehakt, macht der Flugkapitän einen Gedankenstrich.

Nur einen Bindestrich weiter geht die Stewortess auf ihren Absätzen nochmals durch die Wortreihen und prüft, ob alle Buchstaben auf ihren Plätzen sitzen oder ob einer fehlt.

Während der Text langsam zur Startbahn rollt, hält sie sich dabei an den Serifen fest und prüft Kolumne für Kolumne. Dabei ist eine Stewortness linksbündig, die andere rechtsbündig.

Aus der Wortküche säuselt ein Stewort mit hoher Stimme im Blocksatz ins Mikrofon: „Crosscheck completed!“

Schließlich bekommt der Kapitän das „Go“ vom Tower. Der ganze Artikel hebt ab und schreibt sich immer weiter in die Höhe. Dabei werden die Worte in ihre Sitze gedrückt und so mancher Konsonant nach hinten gebeugt, während es im Flieger Umlaut wird.

Der Text erreicht irgendwann langsam die Flughöhe. Die Wortbegleiterinnen beginnen nun mit dem Verkauf von sinnfreien Artikeln, bevor sie das Essen servieren.  Heute gibt es eine Buchstabensuppe, Wortsalat und zum Nachtisch eine Schwarzwälder Kirschworte (Klick!).

Nach dem Verzehr schlafen die meisten oder schauen das Wortprogramm. Durch die Schwere des Textes sackt dieser nun langsam ab und der Kapitän setzt pünktlich um 3 Uhr morgens zur Landung an.

In ganzen Sätzen stammeln die Worte langsam aus dem Text und werden dabei freundlich von der Stewortness selbstlaut korrigiert: „Wir freuen uns, Sie an Wort gehabt zu haben und wünschen Ihnen ein FROHES OSTERFEST, HAPPY EASTER (KLICK)!

Oliver 2.0

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