Der Franzose und ich. Momente, die ich liebe.

Mit einem Haustier holt man sich nicht einfach ein Tier ins Haus, sondern auch die dazu gehörige Verantwortung. Mit einem Hund bekommt man darüber hinaus ein neues Familienmitglied… mit allen Konsequenzen.Bei vielen Dingen muss man sich da einschränken. Man ist sozusagen „angebunden“.

Aber… es gibt da die vielen schönen Momente mit den Vierbeinern. Und genau für diese Momente lohnt sich auch der ganze Aufwand.

Wenn man mit einer Französischen Bulldogge zusammenlebt, ist dies ähnlich… und doch anders.

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Die Wohnung oder das Haus verwandeln sich zunächst mal in eine Zirkusmanege. Überall liegen ausserdem Babyspielsachen verteilt – Stofftiere. Hier ein Arm, dort der Rumpf, im Bad die Beine. Man unterhält sich auch wieder in einer Art Babysprache und wundert sich, warum einen der Hunde nicht versteht. Das Essen wird mit der Flachnase geteilt. Es riecht ständig zuhause, wobei einem das selbst gar nicht auffällt… nur wenn sich Besucher panisch mehrmals am Abend ins Freie retten. Die Kleidung ist vom Knie abwärts vollgesabbert, weil die Bullys einem im Vorbeigehen ihre Lefzen daran abwischen. Die Kleidung ist vom Knie aufwärts vollgesabbert, weil die Bullys beim Schmusen ebenfalls ihre Lefzen daran abwischen.

Es gibt noch viele weitere Punkte, wie sich das Leben mit einer Französischen Bulldogge ändert. Aber kommen wir zu den schönen Momenten zurück. Ich habe diese mal für mich im Kopf gesammelt und will sie hier teilen:

Ich liebe den Moment…

– wenn Spike morgens mit verträumten Blick über eine Wiese schleicht und immer wieder mal stehenbleibt… mit einem Blick und einer Mimik, die einem verrät, dass er vergessen hat, was er tun wollte.

– wenn er sich vor meinen Sessel hinsetzt und mich mit hypnotisierendem Blick verfolgt. Nein, er will nicht alleine auf den Sessel. Er will mit mir zusammen auf den Sessel und kuscheln.

– wenn er mal alleine zuhause auf mich warten musste und ich ihn immer auf einem Kleidungsstück von mir finde. Er sucht sich immer eine Jacke oder meinen Bürostuhl oder … mein Bett. Hauptsache irgendwas riecht nach mir.

– wenn er Magerquark zum Essen bekam und sein Gesicht aussieht, als hätte er ne Gurkenmaske drauf.

– wenn er bei unseren langen Spaziergängen stolz neben mir herläuft und man spürt, das ist das größte für diese Französische Bulldogge… nebst Fressen und Schlafen.

– wenn er bei unseren Spaziergängen unterwegs dann einfach stehenbleibt und weit in die Ferne schaut. Das tun die Bullys nämlich. Gar so, als wären es Ausserirdische, die nach Hause telefonieren wollen. Sprechen Sie mal andere Bullybesitzer an… die bestätigen dies sicher. Fantastisch.

– wenn ich ihn morgens um 9 Uhr wecken muss, weil er doch auch mal raus sollte.

– wenn ich ihn abends in Bett tragen muss, weil er es alleine nicht mehr von der Couch schafft und er dann zufrieden grunzt.

Es gibt noch viele andere schöne Momente. Besonders die mit seiner Freundin Lilly, die er über alles liebt und respektiert. Zum Beispiel wenn sie voller Lebensfreude über eine Wiese jagen und dabei wie die Hasen Haken schlagen und dies alles von der Ferne mit mürrischem Blick vom Förster verfolgt wird, weil dieser die Situation nicht deuten kann – Fuchsfarbe, Hasenohren?

Spike wird nächsten Monat 5 Jahre alt. Und so hoffe ich, dass es noch viele weitere schöne Momente geben wird… für den Franzosen und mich.

Oliver 2.0, im April 2015.

41 Kommentare zu „Der Franzose und ich. Momente, die ich liebe.

  1. 😉 Zuerst dachte ich, aha, hmm… klingt ja verlockend. So ein Hund.
    Aber im Laufe deines Textes wuchs mein Lächeln: sehr liebevoll beschrieben, ich kann sie fast vor mir sehen, all deine schönen Momente mit dem Franzosen.
    Hach, dem würde beim Lesen das Bully-Herz aufgehen … 😉
    Habt noch viel Spaß zusammen.

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      1. Aber wenn ich mich recht erinnere, kommt er unterm Strich doch verhältnismässig gut weg dabei.
        Wobei, man weiß ja nie, wie kritisch so ein Franzose mit einem wäre … insofern, vielleicht doch gut so. 😉

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  2. Was sowieso kein Mensch übertrumpfen kann: Wenn man zur Türe rein kommt – egal ob man eben nur mal an der Mülltonne war oder nach ein paar Stunden nach Hause kommt – der Hund überschlägt sich fast oder ganz vor Wiedersehensfreude, dass Frauchen/Männchen wieder da ist, manchmal sogar begleitet von Freudentröpfchen… Wenn das nicht wahre Liebe ist. 🙂

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  3. Sind es nicht alles schöne Momente mit einem Hund ?

    Ja, ich weiß schon, manchmal könnte man 😉 …
    aber ich denke, so schnell wie das vergessen ist, sind die Glücksmomente doch viel zu schön, gell.

    Super schön hast du deine Liebe zu Spike deinen Lesern vermittelt und mir geht da immer das Herz auf und ich sehe unsere zwei vor mir.

    Danke und liebe Grüsse,
    mit dem Wunsch für noch ganz viele gemeinsame Jahre,

    Uschi

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      1. Genau so sehe ich das auch 😉

        Heute musste unsre Gina in die Wanne und wenn es ab ins Bad geht, zittert sie schon jedesmal, aber danach genießt sie das Lob und das Leckerli doppelt und die Rute zeigt ihre Freude. …
        solche Momente sind einfach köstlich ❤

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      1. Auf jeden Fall… Das Bild ist wirklich großartig. Musste fast weinen, weil ich sofort an unseren Nico denken musste. Ein 1/2 Jahr ist es her, seitdem er von uns gegangen ist. Und ich trauere immer noch. Umso schöner ist es, wenn ich

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      2. Da sitzt der Schmerz noch tief… das glaube ich Dir gerne. Es fehlt halt etwas wichtiges wenn sie nicht mehr da sind. Aber ich denke, umso intensiver ist die Zeit eben, die man mit einem Hund verbringt. Ich denke, das dürfte bei Euch genauso gewesen sein. Und es gibt doch kein schöneres Gefühl, als wenn man einem Lebewesen wie dem Hund, der einem so treu ist, ein schönes Leben beschert.
        Wünsch Dir ein schönes Wochenende,
        Oliver 2.0

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  4. Des Gefährten treues Herz
    schlägt ruhig und warm in seiner Brust.
    Achtsam hört er jedes Wort,
    versteht dich ganz Bewusst.

    Er braucht keines um zu reden
    aus seinen Augen er nur spricht,
    lehrt uns eine andere Sprache
    alt ist sie und voller Licht.

    In seinem Wesen, alte Seele,
    liegt dein ganzes Glück
    und das Innere, Kranke, Wunde,
    heilt sein ozeantiefer Blick.

    Gehts du die Symbiose ein
    im fühlenden Verstehen,
    gibt er Antworten auf Fragen
    und du lernst zu sehen.

    Glücklich der, dem das Leben
    einen Fellgefährten bescherte.
    Erinnert er dich an das kostbarste Gut,
    die menschlichen inneren Werte.

    P.Morninglight © 2014

    Dankeschön für diese warme Geschichte! Es gibt Erlebnisse im Leben, deren Empfinden man einfach teilt, obwohl man sich nicht kennt. Man beim lesen unwilkürlich nickt und sich dabei im Inneren einfach nur ein warmes „Ja“ ausbreitet.
    Einen lieben Ohrenkraulergruß an deinen Freund.

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  5. ich bin ja eher eine Katzenfrau… aber seit eine Freundin einen Bolonka hat, liebäugele ich …Ein Tier ist eine große Verantwortung, wir hatten Meerschweinchen, die Organisation, wegen Verreisen etc. war jedes Mal ein Akt…Aber schönes Bild von Spike 🙂 der würde dich vollsabbern vor Freude über diesen schönen Liebesbeweis – Text! LG K

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    1. Dein Kommentar ist zwar schon älter – er scheint mir durchgerutscht – ich möchte mich aber dennoch dafür bedanken! 🙂 Ja, Organisation von Urlauben ist mit Haustier immer ein Thema.
      Liebe Grüße,
      Oliver 2.0

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  6. Sowas von schön, bei der Gurkenmaske musste ich lachen! Es gibt nichts besseres als Hunde, sie sind Balsam für die Seele und auch für den Körper (man muss bei Wind und Wetter raus – und ich lieb´s jedes Mal, wenn auch erst danach…)! Viel Spaß noch Euch beiden! Grüße vom „Frauchen“ von Lotte 😊

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  7. weil ich ja Hunde so liebe, kann ich das alles so gut nachvollziehen, wir haben ja auch einen Hund aber einen Mischling. Es gibt Menschen die uns nicht mehr besuchen, weil sie keine Hunde mögen und auch hier nichts mehr essen, weil sie meinen wir wären unsauber, weil wir einen Hund haben. Unser Hund ist unser Mittelpunkt und unsere Freude, wenn er auch vielleicht mehr Arbeit macht als ein Kind.

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    1. Hallo und danke für Dein Feedback. 🙂
      Es gibt MEnschen, die Euch wegen des Hundes nicht besuchen? Das ist nicht schön. Aber dann sind sie einem auch nicht so nahe und man kann auf sie verzichten oder?
      Gruß,
      Oliver 2.0

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