Der Besuch.

Am vergangenen Freitag klingelte es abends an meiner Türe. Etwas verwundert, wer das denn sein könnte, ließ ich meine Arbeit liegen und öffnete die Tür…Du meine Güte, was hab ich geschaut. Natürlich – ich hatte ganz vergessen, dass ich Besuch erwartete. Draußen stand, mit leichtem Gepäck, das Wochenende. Das war eine Wiedersehensfreude. Es musste eine Ewigkeit gewesen sein, seit wir uns das letzte Mal sahen.

Wir umarmten uns herzlich und dann bittete ich das Wochenende herein. Ich zeigte ihm sein Zimmer, wo es auch gleich den Koffer auspackte… Klasse, es hatte Sonne mitgebracht. Die hingen wir natürlich gleich sorgsam auf. Im Gepäck war noch ein Rummelbesuch drin, ein Motorradausflug und ein paar Bier. Herrlich!

Wir verbrachten viel Zeit miteinander und genossen jeden Augenblick, das Wochenende und ich. Aber…

Aber heute früh, als ich aufwachte…

war es einfach verschwunden. Weg – einfach so.

Stattdessen hörte ich plötzlich gurgelnde, unappetitliche Geräusche im Bad.

Vorsichtig öffnete ich die Badezimmertür und erschrak…

Mit großen Augen und einem breiten Grinsen, die Zahnbürste im Mundwinkel hängend, dreht sie sich zu mir und grinst mich an – die neue Arbeitswoche. Mit einer Prise Schadensfreude haucht sie mir fies direkt ins Gesicht: „Guten Morgen!“

Not amused schloss ich schnell wieder die Badezimmertüre. Aber Hey!… das Wochenende hat ja die Sonne vergessen. Die hängt nämlich immer noch am Haken und scheint. Na denn, auf ein Neues!

Oliver 2.0

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13 Kommentare zu „Der Besuch.

  1. Nicht den Kopf hängen lassen… es werden noch viele Wochenenden mehr vorbei kommen – auch mit Sonne im Gepäck… Ha! Wäre doch gelacht…

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