Der Mutant (Teil2).Veränderung.

Am 9. September 2013 habe ich folgenden Artikel auf meinem Blog geschrieben und veröffentlicht: DER MUTANT (KLICK!).

Nun sind wir bereits im Jahr 2018. Fünf Jahre sind vergangen. Und das, was ich damals mitten in der Nacht schrieb, hat seine Gültigkeit nicht verloren… alles ändert sich.Viel ist seitdem passiert. Die markanteste Veränderung nach aussen dürfte mein Buch NEUSTART. EIN HERZINFARKT KANN DAS ENDE SEIN – ODER DER ANFANG SEIN. gewesen sein. Schliesslich war es dieses Buch, welches meine Geschichte, mein Erlebtes, ja – mein Innerstes – aus der Anonymität meines Blogs an die Öffentlichkeit trug. Vom Augenblick der Veröffentlichung Ende März 2016 mit meinem kurzen Auftritt im ZDF Mittagsmagazin, über einige Radiointerviews und weitere TV-Auftritte bis zu meinen vielen Veranstaltungen in Reha-Kliniken, Uni und sonstigen Institutionen… mein Herzinfarkt war öffentlich geworden.

Nichts anderes aber wollte ich damit, als helfen.

Viele Briefe, Mails, Postkarten, Glückwünsche und Anrufe erreichten mich. Jedesmal bekam ich dadurch Mut weiter zu machen. Immer wieder plante ich Veranstaltungen und immer wieder gab ich dabei mein Innerstes preis, obwohl das öffentliche Interesse an einem Thema wie Herzinfarkt nie sonderlich groß war. Dafür ist dieses Thema zu abstrakt. Keiner glaubt jemals daran, irgendwann einen Herzinfarkt zu erleiden. Warum auch? In unseren Genen ist so etwas nicht als Gefahr gespeichert. Wenn es dann doch einen erwischt, ist man entweder tot oder man ist glücklich überlebt zu haben. In den meisten Fällen macht man dann auch gerade so weiter, dort wo man aufhörte – mit Rauchen oder anderen schädlichen Faktoren.

Es sind nur wenige Menschen, die sich nach einem Herzinfarkt sorgen, mehr wissen wollen oder die Fehler in der Vergangenheit korrigieren möchten. Es sind nur wenige Angehörige, die Trost, Mut oder Informationen suchen, um ihrem Partner oder Angehörigen nach einem Herzinfarkt verstehen zu können.

All diese wenigen Menschen, durfte ich auf meinen Veranstaltungen, bei meinen Gesprächen kennen lernen. Darüber bin ich sehr glücklich und froh. Ich bin froh, dass ich dem ein oder anderen helfen konnte. Selbst wenn es nur einer gewesen sein sollte – dann hat sich dieser große Aufwand gelohnt.

Denn ich  habe unzählige Stunden meiner Freizeit mit den Vorbereitungen verbracht. Denn keine Lesung sollte so sein wie die andere, denn kein Vortragungsort war wie der andere und das Publikum war ebenfalls verschieden. Es ist ein großer Unterschied in einer Rehaklinik vor Patienten zu sprechen, oder in einer Uni vor jungen Menschen. Das musste ich jedesmal berücksichtigen. Diese Vielfalt machte mir zwar unglaublich Spaß, aber um nochmals hier meine Ehrlichkeit zu offenbaren – die Veranstaltungen haben mich jedesmal auch irgendwie geschafft… viele Male musste ich beim Vorlesen meinen Herzinfarkt neu erleben, zu viele Erwartungen, zu viele Emotionen… nach jeder Veranstaltung spürte ich mich irgendwie ausgelaugt. Ich habe versucht immer alles zu geben. Und meist war es alles.

„Veränderung“, so habe ich immer erzählt, „Veränderung hört nie auf!“

Auch jetzt nicht nach sieben Jahren. Und so habe ich nach meiner letzten Veranstaltung beschlossen, mich wieder ausschließlich um das zu kümmern, was ich selbst in meinen Vorträgen immer rate: um das Wesentliche in meinem Leben. Dies Wesentliche liegt aber nicht mehr in der Öffentlichkeit, sondern in meinem privaten Raum. Denn wie sagt man so schön? „Das Leben geht weiter!“

Ich bin ein Fan von Minimalismus. Minimalismus betreibe ich in vielen Bereichen. Und so werde ich es auch in der digitalen Welt für mich umsetzen.

Meine Öffentlichkeit wird von nun an nur noch auf diesen meinen Blog beschränkt sein. Geschichten, Fotos… all das finden meine Leser hier wieder häufiger. Dafür werde ich meine anderen digitalen sozialen Netzwerke weit möglichst kappen: FACEBOOK wird von mir wegen ein paar privater Kontakte nicht gelöscht, aber die beiden Accounts werden von mir nicht mehr gefüttert und auch nicht gepflegt, zumal ich mit der Firmenpolitik und Entwicklung bei Facebook nicht mehr einverstanden bin. Seid mir also nicht böse, wenn ich Euch auf Facebook nicht mehr antworte, nichts mehr like oder auch nichts mehr lesen werde. Dieser Blogpost wird vorerstmal auch mein letzter Post auf FACEBOOK sein.

INSTAGRAM werde ich behalten, da ich dort gerne die tollen Fotos anderer Fotografen betrachte.

Wer den Kontakt zu mir weiterhin sucht, findet ihn aber hier auf meinem Blog. Dieser Blog mit seinen ca. 600 Followern ist mein Kind. Und das werde ich weiter pflegen.

Zugegeben – dies war nun ein langer Text. Aber es ist für mich der erste Schritt, hier auf meinem Blog wieder Inhalte einkehren zu lassen. Inhalte und Fotos.

DER FRANZOSE UND ICH – wir beide sind weiterhin für Euch da – auf oliver2punkt0.com!

In diesem Sinne einen schönen Sonntag,

Euer Oliver

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8 Kommentare zu „Der Mutant (Teil2).Veränderung.

  1. Das ist ein hammermäßiges Foto von dir und dem Franzosen. 🙂
    Wenn man sich mit einem Herz- oder Gehirninfarkt oder einer chronischen und fortschreitenden Krankheit auseinander setzt, stößt man unweigerlich irgendwann auf den Minimalismus. Und erkennt, dass dieser ausgesprochen wohltuend und Kräfte schonend ist. Und diese Kräfte kann man dann vermehrt den schönen Dingen des Lebens widmen. Sie intensiver wahrnehmen.
    Herzliche Grüße!

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