Beweg dich mehr! (Teil2)

In meinem letzten Beitrag (KLICK!) ging es um den Beginn der „Beweg Dich mehr!-Phase“. Ein schwieriger Zeitpunkt, geht es doch um den ersten Schritt, der vielen so schwer fällt. Auch bei mir war es nicht anders…

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Nach meinem Herzinfarkt, nach dem Klinikaufenthalt und 3 Wochen Reha, stand ich ebenso vor dem ersten Schritt zu mehr Bewegung. Natürlich war die Reha gefüllt mit Bewegung, aber es ist was anderes, wenn man wieder alleine auf sich gestellt ist. „Jetzt mach was draus!“

Tja, ich überlegte lange, wie fängst Du es an. Mein Fahrrad in der Garage war alt und klapprig. Viele Jahre zuvor hatte ich es für 50.- Euro einem Freund abgekauft – Discounterqualität. Ich dachte an den Kauf zurück… so wenig wichtig war es mir damals, ein bisschen Geld in mich zu investieren. Genau, richtig gehört – Investition.

Es ist heute so, dass ich alles für meine Gesundheit als Investition betrachte… natürlich ohne finanziellen Profit, aber vielleicht mit ein paar mehr gesunden Tagen als Dividende. Mehr dazu aber in einem anderen Beitrag.

Wie auch immer – mit dem Rad wird es nichts. Zumal ich zu dem Zeitpunkt damals noch gar nicht Radfahren durfte. Nach einer Herz-OP mit offenem Brustkorb muss man diesen ungefähr ein viertel Jahr schonen. Schwimmen, Radfahren usw.. alles tabu.

So blieb in meiner Situation als nur eines übrig, wenn ich mich mehr bewegen wollte: der berühmte erste Schritt. Und den tat ich dann genau so, wie man einen ersten Schritt macht – man bewegt einen Fuß vor den anderen zur Haustüre, geht durch die geöffnete Tür hindurch hinaus an die frische Luft. Ich ging durch die Straße in der ich wohnte in das nächste Wohnviertel, überquerte wieder eine Straße, passierte einen Bauernhof und setzte immer wieder einen Fuß vor den anderen, bis ich von Feldern umgeben war. Ich war in der freien Natur und blieb stehen. Langsam drehte ich mich einmal um meine eigene Achse: ich sah den Ort, den ich soeben verlassen hatte, sah eine Landstrasse und viele Felder um mich herum. Es war Herbst… zum Teil waren die Felder abgeerntet oder es stand noch der Mais. Ich blickte nach unten – da war meine Französische Bulldogge Spike und blickte mich lächelnd an. Natürlich hat er mich begleitet… Mein Handy war ebenfalls bei mir – immer bereit für einen Notruf, den es aber dann nie geben sollte.

Da ich noch schwach war ging ich gerade noch bis zu einer Parkbank, setzte mich darauf und hörte meinen Herz zu, wie es in mir schlug. Ich war von einem friedlichen Gefühl durchdrungen und der Erkenntnis, dass dieser erste Schritt, der wichtigste in meinem Leben werden sollte.

Wenn ich heute auf meinen Lesungen oder Vorträgen über Bewegung berichte, dann ist es folgendes: Spazieren in der Natur ist für mich das gesündeste und beste, was ich für mich und meinen Körper tun kann. Spazieren in der Natur ist so unkompliziert, so einfach und doch so wunderschön.

Hat man sich diese Bewegung erstmal zu eigen gemacht, will man sie nicht mehr missen. Die Spaziergänge werden automatisch immer länger und länger.

Irgendwann kam dann bei mir der Zeitpunkten dem ich dann noch mehr wollte… mehr Reichweite, mehr Geschwindigkeit… da kam mir mein altes Fahrrad in den Sinn. Das würde nicht funktionieren. Eine Lösung musste her.

to be continued…

Euer Oliver Gaw

NEUSTART

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