Wenn Worte schlafen.

Wenn Worte schlafen kann man sie nicht sehen. Hören kann man sie auch nicht, denn sie schnarchen nicht. Man kann sie nur fühlen, wie sie, entledigt ihrer Buchstaben, nackt in einer Ecke zusammenkauern.

Die Buchstaben liegen unterdessen wild verstreut in der anderen Ecke. Geknickte Serifen sind dabei das kleinere Übel. Das B sieht aus wie ein P weil das dicke D auf dem Bauch des B liegt. Das X hat Kreuzschmerzen weil es die ganze Zeit krumm über dem W hängt. Am schlimmsten erwischt es das i… Das i-Tüpfelchen ist verloren gegangen.
So muss man sich nicht wundern, dass erstmal ein Durcheinander herrscht, sucht man die richtigen Worte. Auf Anhieb findet man die nicht, geschweige denn die passenden Buchstaben. Man hört das Knacken von Serifen, das Stöhnen des Ö und das Ächzen des Ä. Irgendwann haben dann aber die Buchstaben zueinander gefunden und die Wörter bilden Sätze. Dann kommt zumindest ein Artikel zustande, welcher schlafende Wörter beschreibt.

Guten Morgen!

Oliver 2.0

Empfehlung: Aufmarsch der Worte

6 Kommentare zu „Wenn Worte schlafen.

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