Der Franzose und ich. Es weihnachtet sehr.

„Spike wach auf!… Spike!“

„Immer dieser faule Hund… ich dachte, Hunde müssten früh morgens raus. Jetzt ist es bereits halb Zehn und der pennt immer noch,“ brummel ich in meinen Bart.

In einem großen ovalen Korb, inmitten eines weißen, flauschigen Fellnest, liegt die Französische Bulldogge zusammengerollt wie ein Ring Lyoner und gibt ganz leise ein sonores Schnarchgeräusch von sich. Keine Regung deutet auch nur eine Reaktion an. Nur wenn man sie ganz genau beobachtet, nimmt man diese klitzekleine Bewegung ihres rechten Ohres wahr, welches sich nur langsam in die Richtung meiner Worte dreht.

„Komm schon Spike! Ich will Dir was zeigen.“

„Was denn?“ klingt es schmatzend aus dem Fell heraus. Die Augen sind immer noch geschlossen.

„Na, wir haben Heilig Abend und, und…, und ich habe unseren Christbaum geschmückt.“ Ich stottere schon vor lauter Aufregung. War ja auch ein ziemliches Stück Arbeit, den großen Baum zu schmücken.

„Ihr Menschen und Eure Christbäume… sind die Bäume nicht schön genug? Kann man wenigstens dran pinkeln?“

„Untersteh Dich! Sonst fliegst Du im hohen Bogen aus dem Haus, noch ehe der Baum auch nur eine Nadel verloren hat. Jetzt schau ihn Dir halt schon an! … Bitte!“

„Wie heißt das bei einer Bulldogge?“

„Hör mit dem Mist auf Spike!“

„Wie sagt man bei einer Französischen Bulldogge, wenn man etwas möchte?“

Mit zusammengepresstem Mund, knirschenden Zähnen, drücke ich ein Bitte-Bitte durch meine schmalen Lippen hindurch.

„Wie?“

„Bitte, Bitte mach die Augen auf!“

Langsam hebt sich der quadratische Schädel mit den Fledermausohren aus seinem Nest. Erst geht ein Auge langsam auf, dann das zweite… und mit einem Schlag reißt Spike beide Knopfaugen so weit auf, dass man Angst haben muss, diese würden nun auf den Boden direkt vor den Christbaum kullern.

„Na, wie gefällt er Dir? Sag schon!“

„Oliver, Du bist komplett…“

„Was denn?“

„Du bist komplett durchgeknallt…!“

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„Komm schon Spike! Ich finde ihn wunderschön… Fröhliche Weihnachten!“

Euer Oliver 2.0

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