Wie langweilig – ein Spaziergang. Ja, dachte ich bis vor einem Jahr auch. Naja, nicht ganz. Ich habe ja meinen Hund und Spaziergänge mit einer Französischen Bulldogge sind niemals langweilig.
Nein, was ich aber meine sind so richtig ausgedehnte Spaziergänge. Nicht die kurzen um die Ecke um Semmeln zu holen oder ähnliches.
Nach meinem Herzinfarkt halfen mir die Spaziergänge so langsam wieder auf die Füße. Sie stärkten meine schwindenden Muskeln wieder und bauten mein krumm gewordenes Skelett wieder auf.
In der Reha lernte ich Peter kennen. Peter war polnischer Herkunft ein ungemein lustiger Vogel. Er wurde an der Herzklappe operiert. Peter kam eines Tages nach dem Abendessen an meinen Tisch und meinte nur: „Hol Dir Deine Schuhe und eine Jacke. Wir gehen spazieren. Das hilft Dir!“ Er sollte Recht behalten.
Zunächst waren es nach meinem Herzinfarkt wirklich nur kurze Strecken, welche aber zuhause nach der Reha mit Hilfe meiner Bulldogge immer länger wurden.
Heute, ein Jahr danach gehen wir früh morgens vor der Arbeit immer über eine Stunde raus in die Natur. Wenn ich zuhause bin, geht es in der Mittagszeit auch nochmals raus und dann am abend noch eine Runde um die Häuser.
Es baut mich Tag für Tag auf und das Wetter spielt inzwischen auch keine Rolle mehr. Ich habe am eigenen Leib erfahren, dass regelmässige längere Spaziergänge dem Körper gut tun. Und natürlich dem Geist… man kann geistig abhängen und einfach nur geniessen oder man sammelt seine Gedanken.
„Da geht aber viel Zeit dabei drauf“, höre ich jetzt hier oder da Kritik.
Nein, tut es nicht. Es ist die Zeit, die ich vorher vertrödelt habe oder für Unnützes verwendet habe. Diese Zeit setze ich nun für unsere Spaziergänge ein.
Man muss nicht erst in den Genuss eines Infarktes kommen, um Spaziergänge geniessen zu können. Ganz ehrlich? Fängt man damit gleich an, spart man sich vielleicht den einen oder anderen Herzinfarkt.
In diesem Sinne.
Zu viel Zeit beim Spazieren gehen? Finde ich nicht.. es gibt nichts Schöneres, wenn man mal dem Stress und dem Alltag entfliehen kann.. Also schön weiter machen:-)
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Genau! Bin soeben wieder zurück. Ausserdem bekommt man neue Ideen für den Blog. 🙂
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Jaja, der Weg ist das Ziel.
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Das stimmt. Das musste ich aber auch erstmal lernen.
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