Anders machen.

Meine letzte Abendveranstaltung war keine reine Autorenlesung. Eigentlich hatte ich noch nie eine reine Autorenlesung. Denn zum Thema Herzinfarkt gibt es einfach zu viel zu sagen. Wenn man dann zum Thema Herzinfarkt erzählt, spricht man natürlich über den Tod. Gedanken zum Tod bringen dann das eigentliche Thema auf den Tisch – Leben.

Und so gab mich meiner letzten Veranstaltung einen Titel: KLEINE SCHRITTE.

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Natürlich las ich ein paar Passagen aus meinem Buch NEUSTART,  aber ich erzählte auch über das Leben und Veränderung.

Zuhörer in meinen Lesungen wollen natürlich von einem, der den Tod kennt, erfahren, wie das Leben nun so ist. Gar so, als wäre es etwas fremdes. Und tatsächlich ist es oft fremd. Wir empfinden das Leben, welches wir uns wünschen, oft als schwierig, weil irgendwie unerreichbar. Klingt irgendwie paradox. Dabei ist es meist nur ein kleines Hindernis, welches uns den Weg versperrt – eine Veränderung.

Nein, wir Menschen können uns nicht verändern. Wir sollten es auch nicht. Wir sind eben so wie wir sind. Da ändert auch ein Herzinfarkt nichts daran. Wir gehen von dieser Welt als diejenigen, wie wir sie betreten haben.

Wir können aber die ein oder andere Verhaltensweise ändern… zumal wir ja auch spüren oder wissen, dass wir etwas verändern müssen.  Natürlich wissen wir es! Und nicht selten wissen wir auch, was wir ändern müssen.

Zeitsprung: 31.12.2017 um 23:59 Uhr. Wir stehen mit unseren Liebsten im Freien, ein Glas Sekt in der Hand. 5, 4, 3, 2, 1… Prost Neujahr. Bussi hier, Bussi da. Wir blicken in den Himmel und schauen dem Feuerwerk zu. Mit diesem bunten Funkeln im Auge beten wir heimlich unsere Vorsätze für das neue Jahr herunter: „Ich will abnehmen!“ „Ich will mehr Sport machen!“ „Ich will meiner Frau mehr helfen!“ „Ich will, ich muss, ich tu, ich werde…“…

Zeitsprung: 06.01.2018… Wieviel von unseren guten Vorsätzen ist noch übrig?

Fortsetzung folgt… to be continued…

6 Kommentare zu „Anders machen.

  1. Wenn man, wie das mir grade geschieht, ziemlich plötzlich von einer sehr seltenen, nicht heilbaren und nicht ungefährlichen Krankheit quasi bedroht wird, macht man erstaunt die Feststellung, dass die meisten Lebensänderungen, die man ins Auge fasst, so gut wie gar nichts mit den materiellen Umständen zu tun haben. Es geht um immaterielle Dinge: Gesünder leben, sich wieder mehr bewegen, gut zu sich selbst sein, ruhiger, abgeklärter werden…
    Herzliche Grüße!

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  2. Ich kann mit diesem ganzen Änderungs- sich „vornehmen-“ Gedöns nicht wirklich etwas anfangen. Nach sieben Jahren unter ständiger Bedrohung meines Lebens, ist mir das alles völlig wurscht. Ich muss mir selbst in die Augen schauen können, immer, jeden Tag und wenn die letzen Minuten dann erkennbar da sein sollten, möchte ich nichts bereuen müssen. Weder Dinge die ich mir selbst, noch die Dinge die ich anderen angetan, nicht angetan, oder was auch immer . . habe. Was dazu notwendig ist, ist wohl in jedem Leben etwas anderes. Aber es wird vergessen und die meisten Menschen leben, als wären sie unsterblich und hätten endlos Zeit, Dinge nachzuholen oder wieder gut zu machen, zu sagen oder zu tun.
    Für jeden Erdenbürger, egal wie reich oder wie arm und völlig egal wo auf der Welt, können diese letzten Minuten jederzeit eintreten . . .
    Gruß
    Sue

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    1. Ich gebe Dir da voll recht Sue! Leider sind wir Menschen so gepolt, dass viele unwichtigen Dinge für uns wichtiger erscheinen. Vielleicht ist es aber auch manchmal gut.
      Danke für Deinen Kommentar!
      Oliver 2.0

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  3. Dem Leben muss man irgendwann Tribut zollen, den Preis zahlen, früher oder später. Aber das wissen wir alle. Irgendwann kriegen wir die Rechnung. Wollten wir nicht damals alle nicht alt werden und mit 50 schon tot sein? Sieh die Stones: Der Gitarrist hat Kette geraucht und nun Lungenkrebs, ähnlich dem Gitarristen von Black Sabbath, der nur noch wenige Zeit zum Leben hat. Ich wünsch dir jedenfalls gute Besserung. Ich rauche und trinke und irgendwann kann das Schicksal auch mir eine Warnung senden. Aber solange es noch geht, geht es eben. Irgendwann kommt der Knall auch bei mir. Natürlich hab ich Angst davor. Aber das ist wie in der Geschichte von Edgar Allan Poe: Du flüchtest in deine Burg, schließt dich ab von allem, aber das Schicksal kannst du nicht aussperren. Gute Besserung! 🙂

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