Verlust der Unschuld.

Wer schwache Nerven hat oder wem es beim Anblick von Blut mulmig wird, sollte nachfolgendes Video nicht ansehen. Als Betroffener, also Herzinfarktpatient muss man für sich selbst entscheiden: will ich es sehen oder nicht. Ich wollte es sehen, weil ich mich damit auseinandersetzen und wissen wollte, was mit mir geschah – in diesen sieben Stunden. Das gezeigte ist harter Tobak, wenn auch auf gewisse Weise faszinierend.

Man erlebt den Live-Mitschnitt einer Bypass-Operation am offenen Herzen. Die Fernsehsendung „Skalpell bitte“ zeigte zum erstenmal eine komplette Herz-OP, sozusagen live. 

Ganz nüchtern wird veranschaulicht, wie das Herz zum Stillstand gebracht wird und wie die Chirurgen ihrer Arbeit nachgehen. Aber seid gewarnt… was da so gezeigt und relativ emotionslos kommentiert wird, ist der Verlust der Unschuld eines Menschen. Wer so geöffnet da liegt, an Maschinen angeschlossen, mit stillstehendem Herzen, mittels Narkose stundenlag ins Nirwana befördert, … der hat zunächstmal alles verloren, was ihn als Menschen ausmacht. Und am Ende muss er dann doch froh sein, wenn die Operation gelingt und er wieder ins Leben entlassen wird.

Die Alternative? Alles dafür tun, damit es gar nicht erst so weit kommt!

Oliver 2.0

YOUTUBE-Video hochgeladen von kai schweins.

6 Kommentare zu „Verlust der Unschuld.

  1. Ich kenne das ja von der anderen Seite. Die Arbeit im Herz-Op fand ich immer ausgesprochen spannend und man bekommt von der Krankengeschichte des Patienten nur etwas mit, wenn man das möchte und sich selbst drum kümmert. Das machen nicht viele. Je mehr man vom Patienten da weiß, umso größer ist die Gefahr, die Professionialität zu verlieren. Da muß man sehr auf Gleichgewicht achten und nimmt auch geistig mehr Patienten mit nach Hause, als das immer gesund ist.

    Gruß Sue

    Gefällt 1 Person

    1. Ja, das kann ich mir denken. Dies haben mir auch einige Ärzte bestätigt. Wenn manchem auch dies zum Vorwurf gemacht wird, aber ein gesunder Abstand zum Patienten ist wichtig. So wie Du es ja auch bestätigst.
      Die Arbeit an sich stelle ich mir auch interessant vor, aber diese Verantwortung, wäre zu groß für mich. Ich habe maximum Respekt vor dem, was das gesamte Krankenhauspersonal leistet.
      Gruß,
      Oliver 2.0

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