Chronologie eines Herzinfarkt. Teil 8.

28. Juli, in den Abendstunden.

Ich blickte um mich… Hektisches Treiben an Maschinen. Eine klare Diagnose: „Sie haben eine schweren Herzinfarkt!“ Kurze Zeit später ging es auf der Intensivstation weiter. Schläuche rein, Blut raus, Infusionen rein. Mund auf – Jemand sprüht mir was in den Mund. Eine gefühlte Hundertschaft war damit beschäftigt, mein Blut zu verdünnen, meinen Puls runter zu bekommen, meinen Kreislauf zu stabilisieren. Der Druck auf meinem Herz ließ langsam nach.
Ich weiß nicht mehr genau, wie lange sie um mich gekämpft haben. Aber es muss wohl lange gedauert haben. Mit den Worten „Wir haben ihn soweit im Griff“ beruhigten sie meine Frau. Um 23:00 Uhr verließ sie die Klinik.

Leider hatten sie mich nicht im Griff… Zumindest mein Herz nicht.

Gekürzt…

Am 21. März 2016 erscheint mein Buch NEUSTART (KLICK)!

Weiter gehts.

So ein Blog will gepflegt sein. Deshalb bin ich noch in der Erkundungsphase über die technischen Machbarkeiten. Dabei vergeht die Zeit wie im Flug. Heute wurden Tags gesetzt, damit man mich findet.

Verloren sein war ein großes Thema. Nach der Herz-OP, dem kurzen Krankenhausaufenthalt und anschließender Reha kam ich mir zuhause mehr als verloren vor. Ich gehörte weder zu den Toten noch zu den Lebenden…. Sozusagen ein Wandler zwischen den Welten.Ich stand neben mir und der ganzen Welt. Auf der einen Seite erschreckend aber auch irgendwie faszinierend. Als ich irgendwann wieder selbstständig gehen konnte, fand ich mich eines morgens mitten in einer Beerdigung wieder. Es war die Beisetzung einer mir völlig unbekannten Person. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass eigentlich ich dort unten liegen sollte.

Dass ich aber lebte, hatte aber wirklich etwas damit zu tun, dass ich mit jemandem den Platz tauschte. Ich glaube, darum geht es im Tode. Man tauscht oder geht.

Aber dazu gehe ich später genauer ein..am besten chronologisch. Jetzt kümmere ich mich erstmal wieder um die technischen Details.

In diesem Sinne,

Oliver 2.0