Vegane Ernährung. Es gibt tausende Wege, die zu dieser gesunden Ernährungsform führen… und mindestens genau so viele, um wieder in alte Muster zurückzufallen.
Bei mir fing es eigentlich ganz einfach an… mit dem berühmten ersten Schritt. Der Rest folgte ohne viel Zutun.
Meine Frau hatte schon immer einen Grundsatz, den ich einfach übernahm: Man isst keine Tierbabys!
Ein guter Grundsatz und einfach nachzuvollziehen und vor allem auch umzusetzen. Ich aß keine Tierbabys mehr. Also Lamm, Kalb usw. wurden von der Speisekarte gestrichen. Das passte gut in mein Schema, war leicht zu merken und war kein großer Einschnitt. Das war für mich Schritt 1.
Schritt 2 kam so: Irgendwann dachte ich intensiver darüber nach – wenn wir keine Tierbabys mehr essen… weshalb essen wir dann deren Eltern? Macht eigentlich keinen Sinn oder?
Es war für uns also logisch: Tierbabys und deren Eltern kamen bei uns nicht mehr auf den Tisch. Wir ernährten uns also vegetarisch. Denn Fisch strichen wir gleichfalls von unserer Speisekarte.

Tja, blieben noch die anderen tierischen Produkte im Kühlschrank: Milch, Käse, Eier usw.
Konnten wir auch darauf verzichten? Und ob wir das konnten. Im Schritt 3 entfernten wir auch dieses aus unserer Ernährung.
Tja, da waren wir plötzlich komplett vegan. Von Schritt 1 bis Schritt 3 dauerte es nur kurze Zeit. Es ging alles automatisch irgendwie, da jeder Schritt logisch den nächsten nach sich zog.
Meine Motivation? Zunächst mal das Tierwohl – ich liebe Tiere und ich will nicht, dass wegen mir ein Tier leiden muss. Natürlich kann ich die Welt nicht ändern und damit das Problem aus der Welt schaffen. Aber so bin ich wenigstens nicht Teil des Problems.
Und dann ist bei mir noch das große Thema Gesundheit. Nach zwei Herzinfarkten greift man nach jedem Strohhalm. Und dieser Strohhalm ist zweifelsohne ein sehr interessanter und vor allem schmackhafter. Vegan ernähren bedeutet nämlich nicht Weglassen, sondern Hinzugewinnen. Ein Zugewinn an neuen Lebensmitteln, Geschmäckern und Erfahrung und vor allem einem besseren Lebensgefühl.
An dieser Stelle will ich höflich darauf hinweisen, dass ich niemanden zur veganen Ernährungsweise bekehren will. Ich berichte nur über meine persönliche Erfahrung und halte es ansonsten wie bei meinen Vorlesungen, wenn mir aus dem Auditorium jemand zuruft: „Ich brauch aber mein Fleisch!“ – ich antworte dann immer: „Dann essen Sie doch Ihr Fleisch! Ich will es Ihnen nicht wegnehmen.“ Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Das musste ich bei meinen Herzinfarkten bitter selbst erfahren.
Vegan werden ist die eine Sache, wie man aber vegan bleibt, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Hier gibt es viele Fallen und vor allem Missverständnisse zuhauf.
Meiner Meinung nach ist die Suche nach Fleischersatz der erste große Fehler. Aber dazu schreibe ich Euch im nächsten Artikel mehr.
Euer Oliver 2.0
Ein Geheimtipp vorab: Das berühmte Frühstücksei am Sonntagmorgen… ob als Spiegel-, Rührei oder gekochtes Ei – konnte man darauf verzichten? Das war für uns die größte Herausforderung. Es musste eine Alternative her und die fanden wir… Tomaten!
Man nehme Tomaten, schneidet diese in Stücke und brate sie in der Pfanne mit etwas Öl an, ein paar Kräuter drüber – fertig. Lecker!